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Die Lage in Syrien ist katastrophal», sagt Abrohom Mirza. Der 56jährige

Stündlich E-Mails aus Syrien

 

Frauenfeld. «Die Lage in Syrien ist katastrophal», sagt Abrohom Mirza. Der 56jährige Frauenfelder erhält stündlich neue Informationen per Mail. Jeden Montag konferiert er als Präsident der Präsident des Schweizer Ablegers der Assyrisch-Demokratischen Organisation (ADO) über Skype-Telefonie mit der Mutterpartei in Syrien.

«Die Leute im Nordosten Syriens müssen bis zu vier Stunden anstehen, um Brot zu bekommen», sagt Mirza. Obwohl genau dieser Landesteil auf eine starke Landwirtschaft zählen kann. Dort wo bis vor kurzem viele der rund zwei Millionen Assyrer lebten. Nun seien viele auf der Flucht in die Türkei oder in den Irak. Und Mirza hilft von der Schweiz aus mit, diese Flüchtlingsströme in die vorbereiteten Lager zu lenken.

Demokratisch-christlich

Mirza kam 1981 aus der Türkei in die Schweiz. Da bestand die ADO schon seit 24 Jahren. Sie vertritt nach demokratischen Grundsätzen und mit einem christlichen Hintergrund die Minderheitenrechte der assyrischen Ethnie. Ableger der syrischen Mutterpartei gibt es in Mittel- und Nordeuropa sowie in den USA. Seit 2005 versteht sich die ADO als Teil der sehr heterogenen syrischen Opposition.

«Dass die Assyrer nun auf der Flucht sind, ist weder im Interesse Europas, noch im Interesse des Erhalts der hochwertigen assyrischen Kultur und ihrer 4000 Jahre alten Geschichte», sagt Mirza. Gleichwohl hilft die ADO natürlich, wo es geht. So hat Mirzas Mutterpartei zusammen mit nordirakischen temporäre Lager aufgegleist. In der Türkei sollen den Flüchtlingen nahe an der Grenze Klöster Schutz bieten. «Dabei setzen wir uns nicht nur für Christen ein, sondern für Flüchtlinge aller Religionen», sagt Mirza.

Gut integrierte Assyrer

In den USA gibt es eine halbe Million Assyrer, in Europa 220000. Rund hundert Familien der 7000 Schweizer Assyrer leben im Thurgau, schätzt Mirza. «Wir sind gut integriert, fühlen uns sehr wohl hier. Wir sind Schweizer mit assyrischer Herkunft», erklärt der Schweizer ADO-Präsident. Wie er sind viele Assyrer eingebürgert.

Deshalb verwundert es nicht, dass schon seit 20 Jahren Zusammenarbeiten zwischen ADO und der evangelischen Kirche Frauenfeld stattfinden. Und vor zehn Jahren sei Mirza auf die evangelische Landeskirche Thurgau zugekommen, sagt der Amriswiler Pfarrer Lukas Weinhold, der die Kommission für bedrängte und verfolgte Christen der Landeskirche präsidiert. «Ich schätze Abrohom Mirza als engagierten, glaubwürdigen Mann». Die Kommission wolle die Öffentlichkeit für die Anliegen bedrängter und verfolgter Christen sensibilisieren, sagt Weinhold. Etwa durch Referate wie heute in Berg. Daneben gab es schon eine Bettagskollekte für die Christen im TurAbdin (Grenzgebiet Türkei – Syrien) oder 2011 eine Liturgie. Zudem hat die Landeskirche insgesamt 10?000 Franken für die Flüchtlinge im Syrien-Bürgerkrieg zur Verfügung gestellt. «Denn das ist keine anonyme Hilfe, sondern von Menschen getragen», sagt Weinhold.

Referat «Bei den Christen im Nordirak und im TurAbdin» von Horst Oberkampf, heute, 20 Uhr in der evangelischen Kirche, Berg.

Veranstalter: Kommission für bedrängte und verfolgte Christen der evangelischen Landeskirche TG.

 

Bürgerkrieg in Syrien

Die Verhaftung von Kindern, die regierungskritisches Graffiti sprühen, bildet im März 2011 in Südsyrien den Beginn der friedlichen Massenproteste, die gewaltsam bekämpft werden. Das Volk spricht sich dabei gegen die stagnierende Wirtschaftspolitik der Baath-Regierung aus. Konfliktpotenzial birgt in Syrien auch die Vielzahl an ethnischen und religiösen Minderheiten. Die Proteste, welche sich durch die bewaffnete Opposition (Freie syrische Armee) zu kriegerischen Auseinandersetzungen entwickeln, entfachen sich zuerst im Süden und Nordwesten Syriens, mittlerweile ist auch der Nordosten betroffen. Bis Mitte 2012 sollen schon 16?000 Menschen umgekommen sein. Mehrere Hunderttausend befinden sich auf der Flucht. Der UN-Sicherheitsrat hat sich mit einer Erklärung gegen die Vorkommnisse in Syrien ausgesprochen. (ma)

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