Seit nahezu fünf Jahrzehnten leidet Syrien nunmehr unter strukturellen Krisen der verschiedensten Bereiche:
· politisch,
· wirtschaftlich,
· kulturell und
· menschenrechtlich.
Ursache dafür ist die Tatsache, dass alle diese Gebiete bislang von einem autoritären, totalitären Regime dominiert wurden, das sämtliche Aspekte des Lebens, der Machtstrukturen und der Wohlstandsverteilung monopolisierte und kontrollierte.
So verbannte dieses Regime zugleich bürgerliche Freiheiten und Rechte, verwehrte den Menschen die für den Erfolg einer demokratischen Gesellschaft unabdingbare Teilnahme am politischen Leben und blockierte sämtliche Wege zu Fortschritt und Entwicklung des Landes.
All dies traf mit rapiden Preiserhöhungen, steigenden Arbeitslosenquoten, Armut und einer wuchernden Korruption bislang beispiellosen Ausmaßes zusammen, was zu sich aufstauender Unzufriedenheit und Verbitterung sowie zu wachsenden Spannungen im Lande führte.
Das syrische Volk hat nun die Hoffnung sowie das Vertrauen in die Fähigkeit des Regimes zu Reform und Veränderungen verloren. Unter dem Einfluss anderer Revolutionen in der Region hat sich das syrische Volk erhoben, um mit der Forderung nach Freiheit und Demokratie für seine unveräußerliche Würde und unteilbaren Menschenrechte einzutreten.
Diese friedliche Erhebung weitete sich schrittweise und beharrlich auf das gesamte Land aus, bis die Zahl der Protestierenden in die Millionen reichte – trotz aller Konfrontation, entgegen aller Repression und im Angesicht exzessiver Gewalt seitens der Regierungskräfte, die zum Tod tausender unschuldiger Zivilisten führten.
Die Assyrische Demokratische Organisation (ADO) ist eine nationale, politische und demokratische Bewegung, die 1957 mit dem Ziel gegründet wurde, die Existenz des christlichen, assyrischen Volkes im Nahen Osten in voller Verwirklichung seiner legitimen nationalen Rechte zu bewahren.
Die ADO ist seit Jahrzehnten als politische Oppositionspartei in Syrien tätig. Sie ist der weithin als syrische Opposition anerkannten Koalition der "Erklärung von Damaskus für Demokratischen Nationalen Wandel" bereits bei ihrer Gründung beigetreten.
Nur solche demokratischen und säkularen Oppositionsgruppierungen gewährleisten einen gesicherten Übergang von dem derzeitigen syrischen Regime zu demokratischen, menschenwürdigen Verhältnissen bei gleichzeitiger Achtung und Sicherheit der Minderheiten.
Um der Zukunft eines gemeinsamen, friedlichen und blühenden Syriens aller seiner Bürger willen konzentriert sich ein Teil unserer Bemühungen auf den Aufbau eines säkularen, pluralistischen, demokratischen Landes auf der Grundlage der Trennung von Staat und Religion.
Für die Assyrer erstrebt die ADO ihre verfassungsmäßige Anerkennung als indigene Volksgruppe in Syrien sowie praktisch wirksame Garantien für ihre vollen politischen, nationalen und kulturellen Rechte.
Darüber hinaus schafft die ADO die Grundlage für die Freiheit der Religion, wehrt jeglicher sektiererischen Diskriminierung sowie der Unterdrückung von Frauen und Minderheiten.
Denn die Demokratie und Stabilität des n-e-u-e-n Syriens werden nur in dem Maße zu verwirklichen sein, als das Land sich imstande erweisen wird,
· die Existenz und die Rechte seiner Minderheiten durch ausdrückliche Verankerung in der neuen Verfassung zu garantieren,
· diese angestrebten verfassungsmäßigen Rechte durch klar definierte, effektive Mechanismen in aller Gerechtigkeit in die Praxis umzusetzen und zu schützen,
· die Minderheiten Syriens mit ihren kulturellen Reichtümern einschließlich ihrer Sprachen und ihrer spezifischen konstruktiven Beiträge zur syrischen Gesellschaft im Geiste eines friedlichen, harmonischen und gerechten gesamtgesellschaftlichen Zusammenwirkens praktisch zu fördern