Nach dem steigenden internationalen Druck soll der Abzug der syrischen Soldaten aus dem Libanon heute beschlossen werden.
In Damaskus trete der syrisch-libanesische Oberste Rat zusammen, um den vom syrischen Präsidenten Baschar el Assad angekündigten syrischen Truppenabzug aus Libanon formell zu beschließen.
Danach werde die Rückverlegung der syrischen Truppen beginnen, sagte der libanesische Verteidigungsminister Abdelrahim Murad.
Die Soldaten sollen sich zunächst in die Bekaa-Ebene an der Grenze zu Syrien zurückziehen, hieß es. Aus libanesischen Sicherheitskreisen verlautete, von den noch 14.000 syrischen Soldaten befänden sich ohnehin bereits rund 10.000 in der Bekaa-Ebene, der Rest im Norden.
An dem Treffen des Obersten Rates nehmen die Präsidenten Assad und Émile Lahoud, die Ministerpräsidenten Mohammed Nadschi el Otari und Omar Karami sowie die Parlamentspräsidenten Mahmud el Abrasch und Nabih Berri teil.
Unter steigendem internationalen Druck hatte Assad einen schrittweisen Rückzug der Truppen seines Landes aus Libanon angekündigt. Auf scharfe Kritik stieß in den USA und Europa, dass Assad in seiner Rede vor dem Parlament am Samstag in Damaskus keinen konkreten Zeitplan für den Abzug nannte.
Die USA kritisierten die Ankündigung Assads als völlig unzureichend. Die Europäische Union verlangte einen klaren Fahrplan, Frankreich zudem eine Überwachung des Abzugs durch die Vereinten Nationen.
Die prosyrische Hisbollah-Bewegung in Libanon rief für Dienstag zu einer Demonstration in Beirut auf. Hisbollah-Chef Scheich Hassan Nasrallah erklärte als Sprecher aller prosyrischen Kräfte: “Wir weisen alle ausländischen Einmischungen in libanesische Angelegenheiten zurück.”
Syrien habe mit der Truppenstationierung im Nachbarland “den Bürgerkrieg beendet und geholfen, Stabilität” zu erreichen, sagte Nasrallah. “Wir sollten dafür dankbar sein.”